klösterliches Leben in der Altmark
Kloster Dambeck ist ein geschichtsträchtiger Ort: Mit breit gefächerten Facetten seiner Geschichte zeigt es viel vom Charme der Altmark und vom Glauben seiner Erbauer.
Unser Kloster ist jedoch kein musealer Raum, sondern wird seit 1992 wieder als klösterlicher Lebens-, Arbeits- und Gebetsraum genutzt und restauriert.
Für die Gegenwart bleiben auf diese Weise viele der historischen Aspekte und Schwerpunkte dieses Ortes unmittelbar sichtbar und erlebbar.
Trotz mehrerer Phasen der Zerstörung und Vernachlässigung beherbergt Kloster Dambeck noch immer wertvolle Zeugnisse seiner Geschichte und der der Altmark. Wie an kaum einem anderen Denkmal der Region lassen sich hier die Phasen der Nutzung und damit der historischen Entwicklung unmittelbar ablesen.
Klöster waren iommer Orte der Gemeinschaft. Nicht nur der Nonnen untereinander, sondern auch der Besucher, Mitarbeiter und Hilfsbedürftigen. Auch heute leben wir hier in christlicher Gemeinschaft.
Kloster Dambeck ist ein Ort, an dem seit 800 Jahren Gebete gesprochen werden. Wir knüpfen an diese Tradition an und führen sie fröhlich weiter.
Erfahren Sie etwas über das Leben im Kloster und begleiten Sie uns durch die einzigartigen Gebäude. Die Klosterkirche ist das zentrale Bauwerk. Auf dem ältesten Teil der Klosteranlage gründet die Pilgerherberge. Hier und im darüberliegenden Hospital ist die Vergangenheit am deutlichsten sichtbar geblieben. Das anmutigste Gebäude ist die Propstei mit den aufwendig gestalteten Fassaden. Über die Jahrhunderte erhalten geblieben ist auch der Taubenturm.
Auferstanden aus Ruinen. 1224 als Benediktinerinnen-Kloster von den Grafen von Dannenberg gegründet, lebt und arbeitet heute wieder eine christliche Gemeinschaft mit benediktinischen Wurzeln Kloster Dambeck. Stöbern sie in der reichen Geschichte und entdecken Sie, wie evangelische Benediktinermönche Kloster Dambeck wieder zu einem Ort des Gebets machten.
Erkunden Sie interaktiv das Gelände des Klosters.
Die einzelnen Gebäude sind anklickbar und geben weitere Informationen preis.
Die Klosterkirche ist das zentrale Bauwerk der Klosteranlage. Sie ist der heiligen Maria und Kunigunde geweiht. 1224 stiftet Graf Johann von Dannenberg das Kloster als Familienkloster derer von Dannenberg.
Fürbitte für die Familie und deren Aktivitäten gehörten fortan zu den Aufgaben der Klosterfräuleins. Und schließlich diente Kloster Dambeck auch als Ort der letzten Ruhe für alle Familienmitglieder.
Die Klosterkirche ist in einem bedauernswerten Zustand. Bruder Jens und Bruder Axel haben sie vor dem sicheren Einsturz bewahrt.
In zwei Jahren haben sie allein und mit gespendetem Material das komplette Dach gerichtet und neu eingedeckt. siehe auch …
Allem christlichen Inventar beraubt bildet heute ein schlichtes Holzkreuz und ein vom Freundeskreis in Bad Schwalbach gespendeter Altartisch das Zentrum im Inneren der Kirche. Das Gestühl ist ebenfalls gespendet. Es stammt aus der Anstaltskirche in Uchtspringe.
Als die Joseph-Bruderschaft 1992 nach Kloster Dambeck kommt, sind alle Kirchenfenster durch Steinwürfe zerstört. 2000 spendet Siegfried Richter 4 neue Kirchenfenster, weil er sich darüber ärgert, dass bei der Andacht der Wind immer die Kerzen auspustet.
2012 kommen drei weitere Fenster als Spende aus dem Freundeskreis dazu.
2017 gibt es zum ersten Mal Fördergelder für die Klosterkirche. Jetzt sollen endlich Turm und Fassade restauriert werden.
Wie zu jedem Kloster, so gehört auch zu Kloster Dambeck ein Taubenturm. Tauben dienten der Ernährung, wurden aber sicherlich auch als Übermittler von kurzen Nachrichten genutzt, besonders in Zeiten der Verfolgung.
1996 wird das Dach des Taubenturms von Salzwedeler Baufirmen kostenlos erneuert. Das wieder neu gestaltete Storchennest bleibt leider mehrere Jahre ohne Bewohner. Erstmals 2013 brütet ein Storchenpaar und zieht zwei Jungtiere groß. 2014 kommen die Altvögel zurück. Im August verlassen sie zu fünft Kloster Dambeck. Seitdem sind die Störche regelmäßige Gäste des Klosters.
Die Propstei war ursprünglich ein zweigeschossiges Gebäude. Das untere Stockwerk ist durch kontinuierliches Anfüllen des Geländes allmählich verschwunden. Deutlich zeigen Mauervorsprünge im Inneren der Propstei die Fussbodenhöhe der oberen Etage.
1750 lässt der Friedrich der Große die Propstei durch Hugenotten komplett umgestalten. Der Nordgiebel erhält einen Schornstein, im Inneren entsteht ein barockes Kreuzgratgewölbe, dass den Status als Amtssitz unterstreicht. Über dem Gewölbe entsteht ein Fachwerk-Zwerchhaus.
Durch großen Einsatz der Jospehsbürder, vor allem Bruder Jens und Fördergelder konnte die Propstei gerettet werden.
Seit dem 30. Mai 2010 sind die Gewölbe im Parterre des Ostflügels für Besucher zugänglich. 1224 erhielten sie von den Grafen von Dannenberg als Stifter des Klosters ihre Zweckbestimmung: Pilgerherberge zur Versorgung von Flüchtlingen, Reisenden und Pilgern. Waren sie verfolgt durch Kriege? bedroht durch Hungersnöte? oder brachten sie nahe Verwandte ins Hospital im oberen Stockwerk dieses Gebäudes? Eine Verbindungstür zum Klosterinneren gab es nicht. Die Menschen wurden von den Nonnen versorgt, bekamen ein einfaches Nachtlager, bis sie die Pilgerherberge wieder verließen.
Da wo heute zwei Stufen hinunter in die Herberge führen, mußte man 1224 sicherlich zwei Stufen hinauf steigen. Im Laufe der Jahrhunderte ist das Glände immer wieder aufgeschüttet worden, so dass der heute Weg vor dem Ostflügel 1,20 m höher liegt als zur Gründung.
Eine Besonderheit befindet sich am südlichen Ende der Gewölbe. Es ist ein Tonnengewölbe, das deutliche Spuren von offenem Feuer bewahrt hat. Vermutlich diente es als “Heizung” für das darüber gelegene Hospital.
Der Bibelgarten befindet sich gerade in der Neugestaltung.
Die Remise ist eigentlich nur ein praktischer überdachter Platz für Futter, Holz und diverse Arbeiten.
Die Remise sand aber nicht immer hier. Lesen Sie die spannende Geschichte: Ein Dach geht auf Reisen.
27 der ursprünglich 30 Kerzennischen legen ein deutliches Zeugnis der frühen Hospitalstiftung Kloster Dambeck ab. Wie viele Menschen, die im frühen Mittelalter ohne dieses Hospital hoffnungslos ihrem Schicksal überlassen geblieben wären, mögen wohl hier von den Benediktinerinnen liebevoll gepflegt worden sein?
Wie viele Menschen fanden zu Gott, weil sie Barmherzigkeit erfuhren?
Wie viel von dieser Liebe mögen sie hinausgetragen haben in die Welt des Mittelalters mit Krieg und Verfolgung?
Trotz der späteren jahrhundertelangen landwirtschaftlichen Nutzung des Gebäudes bleibt der Eindruck dieser ursprünglichen Widmung lebendig.